Baldur auf Tour
Vom Rad im Erfurter Wappen
Vielleicht hast du dich ja auch schon mal gefragt, wie das weiße Rad auf das Erfurter Wappen kommt. Das Wappen ist schon sehr
alt und man findet es an allen Ecken der Stadt. Ursprünglich stammt das Wappen aus dem Erzbistum Mainz, zu welchem auch Erfurt
gehörte.
Vor langer Zeit wurde ein aus armen Verhältnissen stammender Mann von Kaiser Otto III. zum Bischof ernannt. Er hieß Wiligius
und war der Sohn eines Wagners. Ein Wagner war ein Handwerker, der Räder und andere Teile von Fuhrwerken aus Holz herstellte
und meist sehr arm war. Deshalb wurde Wiligius sehr früh in ein Kloster geschickt. Dort konnte er sich bilden und fiel sehr
bald durch seine Klugheit und Frömmigkeit auf.
Wegen seiner einfachen Abstammung rief seine spätere Ernennung zum Bischof viel Missgunst und Neid bei Hof und Kirche hervor.
Einige der sogenannten Edelleute waren so boshaft, dass sie ihm mit Kreide Räder an die Hauswände malten, nachdem er sein Amt
antrat.
Wiligius war aber sehr
großherzig und nahm den Streich nicht übel, sondern beauftragte einen Maler, in allen seinen Räumen ein weißes Rad auf
rotem Grund zu malen. Darunter schrieb er folgenden Vers:
"Wiligius, Wiligius, gedenk',
Woher du gekommen bist."
Die Neider hörten daraufhin auf mit spotten, aber das Rad wurde fortan im Mainzer Wappen abgebildet und die nachfolgenden
Bischöfe übernahmen es sogar. Und so kam es schließlich auch auf das Erfurter Wappen.
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